Nach Berlin und Mecklenburg-Vorpommern wird nun auch in Hamburg der Internationale Frauentag am 8. März als Feiertag begangen. Als Clara Zetkin diesen Tag auf dem zweiten Kongress der sozialistischen Internationale 1910 initiierte, ging es u.a. um das Wahlrecht für Frauen in Europa. Später in der DDR vor allem darum, gemeinsam zu feiern. Die Feministin Alice Schwarzer sah den Frauentag der Ostblockstaaten kritisch. Sie schrieb noch 2010: Frauen hätten sich in der DDR mit Kuchen, Nelken und billigem Parfüm abspeisen lassen. Ja, Frau Schwarzer, aber auch mit gleichen Löhnen für gleiche Arbeit. Allerdings gibt es diese Diskussionen seit der Wiedervereinigung nicht mehr, weil es jetzt auch in den neuen Ländern teures Parfüm zu kaufen gibt.
Wo ich Frau Schwarzer aber nach wie vor recht geben möchte: Wir Frauen sollten uns nicht abspeisen lassen. Ich glaube nämlich, dass uns ein deutschlandweiter Frauen-Feiertag genauso wenig weiterhilft, wie das generische Femininum. Letzteres verunsichert unnütz unsere Männer. Und auf die sind wir Frauen angewiesen, weil sie immer noch besser bezahlt werden als wir.
Die Kolumne von Tatjana Meissner finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe des Stadtmagazin EVENTS
Tatjana Meissner - Kabarettistin und Autorin aus Potsdam-
ist eine der erfolgreichsten, deutschen Kabarettistinnen und Entertainerinnen.
Sie muss in keine Rolle schlüpfen, um ihr Publikum zu begeistern, denn sie erzählt mit ihrer charmant-frechen und bezaubernden Art irrsinnig komische Geschichten, paart Spielfreude mit Selbstironie.
Mit inzwischen vier Romanen, einem "Sachbuch", der Tagebuchserie: "Sechs Quadratmeter Leben" und ihrem Best-of-Buch: "Ich komme zweimal" begeistert Tatjana Meissner als Autorin eine ständig wachsende Leserschaft als Menschenversteherin und Fachfrau für intelligente Comedy über der Gürtellinie.
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