Hurra, wir leben noch!

Das Tagebuch eines ganz besonderen Jahres in meinem Leben

Dass es acht Teile werden, hätte ich nie geglaubt, als ich März 2020 begann, mein Coronatagebuch zu schreiben. 

Nach vielen Monaten in denen ich oft und gern auf meinem Balkon saß, die Nachbarn beobachtete, Kinder verjagte, in denen ich Freunde und Familie an meiner Seite wusste, aber nicht, wie es für mich und Carsten weitergehen würde, nach einigen Wochen im Exil auf Fuerteventura, extremer Angst um meine an Corona erkrankten Eltern, mit unendlicher Sehnsucht nach meiner Tochter, mit Diffamierungen von fremden Menschen, die mir aufgrund meines Humors rechtes Gedankengut unterstellten, und nach Tagen, an denen mich das Auseinanderdriften der Gesellschaft besonders schmerzte, habe ich auch viel über mich gelernt. 

Das Wichtigste: Wie sehr ich meinen Beruf liebe und wie menschenverachtend ich es empfinde, an der Berufsausübung gehindert zu werden. Ich habe gelernt, dass meine ostdeutsche Sozialisation dabei hilft, Propaganda sofort als solche zu identifizieren und dass ich jede Arroganz gegenüber anderen Meinungen, eine vermeintliche, aber zur Schau getragene moralische Überlegenheit aus tiefstem Herzen verabscheue. Das war mir vor Corona gar nicht so bewusst.

Ich bin mir trotz allem ganz sicher, dass ich irgendwann auf diese Zeit, genau wie auf die meiner Jugend in der DDR, melancholisch, manchmal kopfschüttelnd, vielleicht verständnislos, aber auch milde lächelnd zurückblicken werde. 

Denn wie sagt meine Mama bis heute über unser Leben in der DDR? „Tati, glaube mir, es war nicht alles schlecht.

In diesem Sinne mache ich jetzt, nach fast genau 15 Monaten, Schluss mit dem Tagebuchschreiben. 

Das ist keine Kapitulation, privat setze ich die Chronik dieser außergewöhnlichen Zeit natürlich fort. 


Auf jeden Fall bedanke ich mich bei Euch,

den Käufern, Lesern, Empfehlern, Rechtschreib-Korrekteuren, Protagonisten, Erzählern, Mutmachern, Angsteinjagern, Vorsichtigen, Mutigen, Gleichgültigen, Motivierten, Trostspendern, Verfolgern, Likern, Abonnenten und allen, die sich für meine ganz persönliche Geschichte interessiert haben.



Bücher der Serie: "Sechs Quadratmeter Leben" von Tatjana Meissner:


Teil 1: Tageshighlight: Enten füttern
Im ersten Teil der Serie: „Sechs Quadratmeter Leben“ nimmt sie Tatjana Meissner mit in die Monate März und April 2020.
ISBN: 9798570309180


Teil 2: Monatshighlight: Löffelkarussell
Im zweiten Teil der Serie: „Sechs Quadratmeter Leben“ nimmt sie Tatjana Meissner mit in die Monate Mai und Juni 2020
ISBN: 979858036794


Teil 3: Die tote Katze schrumpft
Im dritten Teil der Serie: „Sechs Quadratmeter Leben“ nimmt sie Tatjana Meissner mit in die Monate Juli und August 2020.
ISBN: 9798591741617


Teil 4: Kontrollverlust
Im vierten Teil der Serie: „Sechs Quadratmeter Leben“ nimmt sie Tatjana Meissner mit in die Monate September und Oktober 2020
ISBN: 9798700462105


Teil 5: Diagnosen statt Rosen
Im fünften Teil der Serie: „Sechs Quadratmeter Leben“ nimmt sie Tatjana Meissner mit in die Monate November und Dezember 2020.
ISBN: 9798712076130


Teil 6: Mit Streeck auf der Couch
Im sechsten Teil der Serie: „Sechs Quadratmeter Leben“ nimmt sie Tatjana Meissner mit in die Monate Januar und Februar 2021
ISBN: 9798727003794


Teil 7: Ausgebremst
Im siebten Teil Serie: „Sechs Quadratmeter Leben“ nimmt sie Tatjana Meissner mit in die Monate März und April 2021.
ISBN: 9798504150901


Teil 8: Hurra, wir leben noch!
Im achten Teil Serie: „Sechs Quadratmeter Leben“ nimmt sie Tatjana Meissner mit in die Monate Mai und Juni 2021
ISBN: 9798541921199


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Sechs Quadratmeter Leben – Die achtteilige Tagebuchserie von Tatjana Meissner